Wie bereitet man ein Projekt für die CNC-Bearbeitung vor?

Letztes Uptdate am 3. November 2025

Die CNC-Bearbeitung ist das Rückgrat moderner Fertigungsprozesse – präzise, wiederholbar und effizient. Doch bevor ein Teil überhaupt an der Maschine entsteht, entscheidet die CNC Projektvorbereitung über Qualität, Kosten und Durchlaufzeit. Eine saubere Vorbereitung ist kein bürokratischer Schritt, sondern der Schlüssel zu einem erfolgreichen Projekt.

1. Die Grundlage: Idee und Konstruktion

Am Anfang steht die CNC Konstruktion – also das Erstellen eines präzisen 3D-Modells. Dabei sollte das Bauteil nicht nur funktional, sondern auch fertigungsgerecht konstruiert werden.
Wichtige Punkte:

  • Materialwahl: Aluminium, Stahl, Messing oder Kunststoff – jedes Material beeinflusst die Schnittparameter und das Werkzeugverhalten.
  • Toleranzen: Nur so eng wählen wie nötig. Zu enge Toleranzen treiben die CNC Fertigung unnötig in die Kosten.
  • Geometrie: Komplexe Formen sind möglich, aber man sollte wissen, welche Fräs-, Dreh- oder Schneidoperationen realistisch sind.

Tipp: Bereits in der Konstruktionsphase mit dem Fertiger sprechen. Viele Probleme lassen sich vermeiden, wenn die Fertigung früh eingebunden wird.

2. Technische Zeichnungen und Dateiformate

Ein 3D-Modell allein reicht nicht. Für die CNC Projektvorbereitung sind technische Zeichnungen mit allen relevanten Maßen, Oberflächenangaben und Toleranzen Pflicht.
Die wichtigsten Dateiformate für den Datenaustausch:

  • STEP (.stp / .step) – Standard für die meisten CAM-Systeme
  • IGES (.igs) – für ältere Systeme
  • DXF (.dxf) – für 2D-Schnittdaten, etwa beim CNC-Laserschneiden

Gerade beim CNC-Laserschneiden ist ein sauberes DXF- oder DWG-File entscheidend. Jede unnötige Linie oder doppelte Kontur kann den Schneidprozess stören und das Ergebnis verfälschen. Eine gut strukturierte Zeichnung spart Zeit in der CNC Programmierung und reduziert Rückfragen.

3. CNC Programmierung: Vom Modell zum Werkzeugweg

Die CNC Programmierung übersetzt die digitale Konstruktion in maschinenlesbare Befehle.
Hierbei werden festgelegt:

  • Werkzeugwege
  • Schnittgeschwindigkeiten und Vorschübe
  • Strategien für Schruppen und Schlichten

Je nach Verfahren – Fräsen, Drehen oder CNC-Laserschneiden – unterscheiden sich die Parameter deutlich. Beim Laserschneiden spielen Laserleistung, Fokus und Vorschubgeschwindigkeit eine zentrale Rolle, während beim Fräsen eher Werkzeuge, Zustellung und Drehzahl im Vordergrund stehen.

Eine sorgfältige Simulation ist Pflicht, um Kollisionen, Fehlstellen oder Materialverschwendung zu vermeiden.

4. Materialbeschaffung und Rohteilplanung

Bevor die Maschine läuft, müssen Material und Rohteile definiert werden. Dabei sollte man Folgendes beachten:

  • Abmessungen des Rohlings – möglichst nah an der Endform, um Bearbeitungszeit zu sparen
  • Spannkonzepte – wie wird das Teil während der Bearbeitung fixiert?
  • Verfügbarkeit und Lieferzeit – Engpässe beim Material können den gesamten Projektzeitplan gefährden

Gerade beim CNC-Laserschneiden können Blechtafeln in verschiedenen Stärken und Legierungen unterschiedlich reagieren – hier lohnt sich oft ein kurzer Testlauf.

5. Kommunikation mit der Fertigung

Eine reibungslose Zusammenarbeit zwischen Konstrukteur, Programmierer und Maschinenbediener ist entscheidend. Alle Beteiligten sollten dieselben Datenstände, Dateiversionen und Zeichnungen nutzen.
Digitale Tools wie PDM-Systeme oder Cloud-Plattformen helfen, Versionskonflikte zu vermeiden.

6. Testlauf und Qualitätssicherung

Vor der Serienfertigung ist ein Erstteil-Testlauf ratsam. Dabei werden die programmierten Parameter in der Praxis geprüft. Nach erfolgreichem Testlauf folgt die Qualitätssicherung – etwa durch Maßprüfungen oder optische Messverfahren.

Fazit

Ein erfolgreiches CNC-Projekt entsteht nicht an der Maschine, sondern in der Vorbereitung.
Eine saubere CNC Projektvorbereitung, präzise CNC Konstruktion, durchdachte CNC Programmierung und eine gute Kommunikation mit der CNC Fertigung sparen Zeit, Material und Kosten.
Auch spezielle Verfahren wie das CNC-Laserschneiden profitieren von klaren Zeichnungen, definierten Parametern und einer engen Abstimmung zwischen Konstruktion und Produktion.
Wer diese Schritte ernst nimmt, legt den Grundstein für präzise, wirtschaftliche und wiederholbare Ergebnisse – egal ob Einzelteil, Prototyp oder Serienprodukt.